Arthrose in den Fingern: Ursachen, Übungen & Behandlung

Eine Person in einem grauen Pullover vor einem Fluss
verfasst vonValentin Kronreif
zuletzt aktualisiert am3. November 2023

Leiden Sie unter Schmerzen in einem oder mehreren Fingern und bemerken Sie zusätzlich eine eingeschränkte Bewegungsfähigkeit? Dies könnte ein Anzeichen für Arthrose in den Fingern sein – eine Erkrankung, die durch erhöhten Gelenkverschleiß gekennzeichnet ist und oft Menschen ab dem 40. Lebensjahr betrifft.


Aber keine Sorge, auch wenn eine solche Diagnose gestellt wurde, gibt es zahlreiche Wege, die Schmerzen zu mildern und auch die Beweglichkeit Ihrer Finger zu verbessern – ganz ohne Operation.


Auf dieser Seite erfahren Sie alles Wichtige über Fingerarthrose: Ist sie gefährlich? Wer ist betroffen? Welche Symptome, Ursachen und Formen gibt es und vieles mehr. Machen Sie sich auf den Weg zu einer schmerzfreieren und beweglicheren Zukunft Ihrer Hände!

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Arthrose in den Fingern

Arthrose in den Fingern stellt grundsätzlich keine unmittelbare Gefahr für Ihre Gesundheit dar. Vielmehr handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die sich über Jahre hinweg entwickelt und (nach aktuellem Stand) nicht geheilt werden kann. Unbehandelt kann die Arthrose zu einer dauerhaften Beeinträchtigung der Hand und ihrer Funktion führen.


Sie kann alltägliche Aktivitäten erschweren und letztlich die Lebensqualität stark mindern. Außerdem kann sie zu dauerhaften Verformungen der Finger führen. Daher ist es wichtig, frühzeitig auf Symptome zu achten und gezielte Maßnahmen zur Schmerzlinderung und Verbesserung der Beweglichkeit einzuleiten.

Die menschliche Hand und ihre vielen Teile der Fingergelenke sind ein komplexes und vielseitiges Wunderwerk der Anatomie. Sie besteht aus:

  • 27 kleinen Knochen,

  • die von 15 Gelenken,

  • unzähligen Bändern,

  • Sehnen und

  • 33 Muskeln

die in Position gehalten und bewegt werden. Nerven und Blutgefäße durchziehen sie und sorgen für Sensibilität und Durchblutung. Jede noch so kleine Bewegung ist ein harmonisches Zusammenspiel dieser Einzelteile, vergleichbar mit präzise ineinandergreifenden Zahnrädern.

Skelett einer menschlichen Hand

Aufbau der Hand


Unterteilen kann man die Hand in drei Hauptabschnitte: Die Handwurzel mit dem Handgelenk, die Mittelhand und ferner die Finger. Das Handgelenk besteht aus zwei Teilgelenken, die eine funktionelle Einheit bilden und Bewegungen wie Beugung, Streckung und Seitwärtsneigung ermöglichen. 


Die Handwurzelknochen bilden den stabilen Teil der Hand. Die fünf Mittelhandknochen schließen sich an die Handwurzel an und sorgen für Stabilität und Beweglichkeit. Die fünf Finger, bestehend aus insgesamt 14 Fingergliedern, bilden den beweglichen Teil der Hand.

Finger und Grifftechniken


Die Finger sind in der Lage, sich zu beugen und zu strecken. Der Daumen kann sich zusätzlich noch drehen. Das macht ihn zu einem unverzichtbaren Bestandteil beim Greifen. Kraft- oder Präzisionsgriffe werden dabei entsprechend der Größe, des Gewichts und auch der Form des Gegenstandes ausgeführt.


Beim Kraftgriff umschließen die Finger und der Daumen den Gegenstand, unterstützt durch die langen Beugesehnen. Der Präzisionsgriff hingegen ist für feinmotorische Tätigkeiten wie Schreiben, Nähen oder Malen gedacht. Bei der Nutzung arbeiten vor allem Daumen und Zeigefinger wie eine Art Pinzette zusammen.

Wer ist häufig betroffen? Arthrose im Finger: Ursachen

Abschnitt mit dem Namen Wer ist häufig betroffen? Arthrose im Finger: Ursachen

Die Arthrose der Fingergelenke tritt in der Regel ab dem 40. Lebensjahr auf. Dabei gibt es unterschiedliche Formen der Erkrankung, auf die wir nachfolgend noch eingehen werden.


Interessant ist, dass bei der Arthrose oft die Fingergelenke mehrere Finger gleichzeitig betroffen sind, was als Fingerpolyarthrose bezeichnet wird. Sie kommt vor allem bei Frauen in und nach den Wechseljahren bis zu zehnmal häufiger vor als bei Männern. 


Dies lässt vermuten, dass Veränderungen im Hormonhaushalt eine Rolle spielen können. Auch genetische Faktoren scheinen Einfluss auf das Risiko zu haben.


Die Ursachen für Fingerarthrose sind vielfältig. Häufig sind Risse in der Knorpeloberfläche und abgeriebene Knorpelteilchen, die Entzündungen hervorrufen können. Letztlich führt dies dazu, dass Knochen auf Knochen reibt, was vor allem starke Schmerzen in den Fingern und Gelenken verursachen kann. Im Gegensatz zu anderen Formen der Arthrose ist die Entstehung der Fingerarthrose in der Regel jedoch nicht belastungsabhängig.

Hände mit Fingerarthrose

Fingerarthrose ist eine Erkrankung, die durch vielfältige Symptome gekennzeichnet ist und sich allmählich entwickelt. Anfangs bleiben die Anzeichen häufig unbemerkt, doch mit der Zeit zeigen sich sichtbare Veränderungen. 


Knöcherne Vorwölbungen, Schwellungen und Rötungen an den Fingergelenken sind typische Merkmale. Ist Arthrose vorhanden, können diese Veränderungen oft auf Röntgenbildern erkannt werden, die Gelenkverschmälerungen und knöcherne Ausläufer, sogenannte Osteophyten, sichtbar machen.


Die Betroffenen berichten häufig von Bewegungsschmerzen in den Händen und Einschränkungen beim Greifen. Die Finger fühlen sich steif an und neigen zu Schwellungen, was das Bilden einer Faust erschwert. 


Je weiter die Erkrankung fortgeschritten ist, können die Schmerzen auch in Ruhe auftreten, und die Beweglichkeit der Finger nimmt ab. In einigen Fällen kann es sein, dass die Gelenke gerötet und überwärmt sind, was auf eine aktivierte Arthrose hinweist.


Manche Menschen mit einer nur geringen Veränderung können starke Schmerzen erleben und umgekehrt. Es ist daher von größter Bedeutung, auf die individuellen Symptome zu achten und bei Verdacht auf eine Arthrose ärztlichen Rat einzuholen.

Bei Arthrose in den Fingern sind verschiedene Formen möglich. Manche Formen der Fingerarthrose kommen eher selten vor, andere dafür in hoher Zahl:

Bouchard Arthrose


Die Bouchard-Arthrose ist die seltenste Form der Fingerarthrose, die hauptsächlich bei den Fingermittelgelenken auftritt. Sie zeichnet sich durch eine Schwellung der Gelenkkapsel in Richtung Handgelenk aus und kann zu einer fehlenden Stabilität der Fingergelenke führen. Die Versteifung oder Verformung der Gelenke kann auf Osteophyten, knöcherne Ausläufer, zurückgeführt werden.


Diese Veränderungen, einschließlich möglicher Fehlstellungen und einer Verschmälerung des Gelenkspalts, können mithilfe einer Röntgenaufnahme erkennbar gemacht werden. Es ist wichtig zu erwähnen, dass Schmerzen und andere Symptome, wie Bouchard-Knoten, die mit einer Morgensteifigkeit einhergehen, meist erst im fortgeschrittenen Stadium auftreten.

Heberden Arthrose


Heberden-Arthrose tritt häufiger in den Fingerendgelenken auf. Dies trifft insbesondere auf die kleinen Finger oder die Zeigefinger zu. Die Symptome bei einer Heberden Arthrose ähneln denen der Bouchard-Arthrose und können steife Finger, Ermüdungserscheinungen und Taubheitsgefühle in den Fingerspitzen umfassen. 


Besonders feinmotorische Bewegungen im Alltag können ungünstig auf Ihre Finger wirken und zu starken Schmerzen führen. Auch in diesem Fall können Röntgenbilder dazu beitragen, den Zustand der Fingergelenke zu klären und mögliche andere Krankheiten auszuschließen.

Rhizarthrose


Rhizarthrose ist die häufigste Form der Fingerarthrose und betrifft das Daumensattelgelenk. Aufgrund der vielfältigen Nutzung des Daumens in nahezu allen Handbewegungen sind Schmerzen und Bewegungseinschränkungen in diesem Bereich besonders belastend. Im fortgeschrittenen Stadium der Rhizarthrose kann es zu dauerhaften Schmerzen, einer Versteifung des Daumens oder sogar einer Instabilität des Gelenks kommen.

Wie lässt sich die Arthrose der Finger- und Handgelenke diagnostizieren?

Abschnitt mit dem Namen Wie lässt sich die Arthrose der Finger- und Handgelenke diagnostizieren?

Sollte der Verdacht auf Fingerarthrose bestehen, sollte ein Facharzt konsultiert werden, der eine ausführliche Anamnese durchführt, einschließlich der Erhebung früherer Verletzungen, Bewegungseinschränkungen, Symptomen und Therapien. Familienanamnese und Lebensumstände können auch wichtige Informationen liefern.

Der Arzt untersucht das betroffene Gelenk, identifiziert druckempfindliche Stellen und führt verschiedene Tests an den Fingergelenken durch, abhängig vom betroffenen Gelenk. Bei Verdacht von Arthrose können etwa der Grinding-Test und der Glickel-Drucktest angewendet werden. Ist eine Heberden- und Bouchard-Arthrose vorhanden, erfolgt eine Palpation der betroffenen Gelenke, um Schwellungen und Empfindlichkeiten zu erkennen.

Bildgebende Verfahren wie Röntgen und Ultraschall sind besonders hilfreich, um die Diagnose zu präzisieren, insbesondere in frühen Stadien der Erkrankung. Seltener kommen MRT oder CT zum Einsatz.

Mit der Arthrose kann es auch zu Entzündungen in den Gelenken kommen, was die Diagnose erschwert. In solchen Fällen können Bluttests und ein Drei-Phasen-Skelett-Szintigramm durchgeführt werden, um die Heberden-Arthrose von anderen Krankheitsbildern wie chronischer Polyarthritis, Gicht-Arthropathie oder Psoriasis-Arthritis zu unterscheiden.

Differentialdiagnose ist auch wichtig, da es mit der Heberden- und Bouchard-Arthrose weitere Erkrankungen der Finger gibt, die ähnliche Symptome aufweisen können, wie z.B. Schnappfinger, Pseudarthrose, Gicht, Arthritis und RSI-Syndrom.

Es ist wichtig zu beachten, dass bei rheumatoider Arthritis im Gegensatz zur Fingerarthrose nicht nur das Gelenk, sondern auch das gesamte umliegende Bindegewebe betroffen ist.

Handskelett

Konservative Behandlungsmöglichkeiten bei Arthrose im Finger

Abschnitt mit dem Namen Konservative Behandlungsmöglichkeiten bei Arthrose im Finger

Arthrose in den Fingergelenken kann zu erheblichen Beschwerden führen, die sowohl die Beweglichkeit als auch die Lebensqualität beeinträchtigen. Allerdings gibt es mehrere konservative Behandlungsmethoden, die vor allem die Symptome lindern sollen und dazu beitragen, die Gelenke zu schonen und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen:

Naturheilmittel, Kräuter und Pflanzenstoffe


Naturheilkundliche Therapien, einschließlich Akupunktur, Massagen und Kräutermedizin, können ebenfalls zur Behandlung von Fingerarthrose eingesetzt werden. Akupunktur kann die Durchblutung verbessern und Schmerzen vermindern, während Massagen dazu dienen, Verspannungen zu lösen und die Beweglichkeit zu verbessern. Einige Heilkräuter, wie Ingwer und Kurkuma, haben entzündungshemmende Eigenschaften, die helfen können, Schmerzen und Schwellungen zu reduzieren.

Physiotherapie


Physiotherapie und Krankengymnastik sind wichtige Aspekte der Behandlung von Fingerarthrose. Durch regelmäßige Übungen mit den Gelenken ist die Beweglichkeit der Finger gewährleistet und die Muskulatur kann gestärkt werden, was den Schmerz lindern und das Fortschreiten der Arthrose verlangsamen kann. Manchmal wird auch Ergotherapie empfohlen, um Strategien zum Umgang mit alltäglichen Aktivitäten zu erlernen. Dabei liegt der Fokus für die Therapie auf Übungen, die die Handlungsfähigkeit fördern und dabei helfen, Kompensationsstrategien zu erlernen.

Spritzen


Verschiedene Medikamente können direkt in die betroffenen Fingergelenke injiziert werden, um Schmerzen abzuschwächen und Entzündungen bei der Arthrose zu reduzieren. Häufig für die Arthrose verwendete Medikamente sind nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAR), Hyaluronsäure und Kortison. Während NSAR und Kortison zur schnellen Schmerzlinderung und Entzündungshemmung eingesetzt werden, soll Hyaluronsäure die Gleitfähigkeit des Gelenks und den Knorpelaufbau fördern.

Laserbehandlung


Die Lasertherapie kann bei der Behandlung von Fingerarthrose verwendet werden, um den Körper zur Selbstheilung anzuregen und Schmerzen der Hand in den Griff zu bekommen. Sie nutzt das Licht einer bestimmten Wellenlänge, um das Gewebe zu stimulieren und die Durchblutung zu fördern, was den Heilungsprozess beschleunigen und Schmerzen reduzieren kann. Obwohl die Lasertherapie bei einigen Patienten eine wirksame Methode zur Schmerzlinderung darstellt, bedarf es weiterer Forschung, um ihre langfristige Wirksamkeit zu beurteilen.

Bandage


Bandagen können eine bei einer Arthrose wirksame Lösung zur Unterstützung und Stabilisierung von Fingergelenken bei Arthrose sein. Mit einer Bandage können die Gelenke in einer neutralen Position gehalten werden. Das verringert die Kräfte auf den betroffenen Bereich und kann helfen, Hand und Fingergelenke zu schützen und Schmerzen zu lindern.


Es gibt verschiedene Arten von Bandagen, die je nach Schwere und Lokalisation der Arthrose eingesetzt werden können. Hier sind einige Beispiele:

  1. Fingerbandagen: Diese sind speziell dafür gemacht, einzelne Finger zu stützen. Sie sind oft verstellbar. Sie können vor allem die Beweglichkeit des Fingers helfen zu erhalten und einer ungünstigen Stellung der Finger entgegenzuwirken. Ziel ist es, nicht mehr mit Schmerzen kämpfen zu müssen.


  2. Handgelenkbandagen: Diese sind darauf ausgelegt, das Handgelenk und die daran befestigten Finger zu stützen. Sie können besonders hilfreich sein, wenn die Arthrose auch das Handgelenk betrifft.


  3. Kompressionshandschuhe: Diese Art von Handschuhen bietet eine sanfte Kompression, die dazu beitragen kann, die Durchblutung zu erhöhen und Schwellungen in den Fingergelenken zu reduzieren. Sie bedecken die gesamte Hand, lassen aber die Fingerspitzen frei, sodass die Feinmotorik erhalten bleibt.


Die Nutzung von Bandagen sollte nur ein Teil einer umfassenden Behandlungsstrategie sein. Bandagen können nicht die medizinische Behandlung oder Physiotherapie ersetzen. Es ist ebenso wichtig, dass die Bandagen richtig angelegt und verwendet werden, um die Gelenke nicht mehr zu belasten. Hierbei sollte immer der Rat eines medizinischen Fachmanns eingeholt werden.

Schiene


Ist die Fingerarthrose fortgeschritten, können Orthesen oder Schienen verwendet werden, um die Gelenke zu stabilisieren und Schmerzen zu lindern. Diese können aus Kunststoff oder Metall hergestellt sein und dazu beitragen, die Kraft zu erhalten und den Funktionsverlust zu verlangsamen.

Wärmebehandlung & Kältetherapie


Wärme- und Kältetherapie kann dazu beitragen, Schmerzen und Entzündungen der Hand und der Gelenke zu lindern. Wärmeanwendungen sind besonders hilfreich, um den Blutfluss zu fördern und die Muskulatur zu entspannen, während Kältetherapie dazu beiträgt, Entzündungen zu reduzieren und Schwellungen zu minimieren. Während Wärme gut zur Linderung von degenerativen Schmerzen eingesetzt werden kann, sind die Maßnahmen mit Kälte bei akuten Entzündungen anwendbar.

Medikamente


Schmerzmittel und nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAR) sind die Mittel der Wahl, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Ihr Arzt kann Ihnen helfen, die beste Medikamentenkombination zu finden, die Ihren Bedürfnissen und Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand entspricht.


Bitte beachten Sie, dass alle oben genannten Therapieansätze in Absprache mit Ihrem Arzt oder Therapeuten angewendet werden sollten, um sicherzustellen, dass sie für Ihren individuellen Gesundheitszustand geeignet sind.

Arzt Zubehör

Fingergelenksarthrose kann durch verschiedene Übungen gelindert werden. Ziel ist es, muskulär-fasziale Überspannungen zu lösen und somit Schmerzen zu reduzieren. Dazu gehören vor allem Dehnungsübungen und das Training der Kraft und Beweglichkeit. Wiederholen Sie alle Übungen regelmäßig, um die Fingergelenke flexibel zu halten und den Gelenkknorpel ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen.

Die Dehnung der Finger

Eine der wirksamsten Übungen zur Dehnung der Hand und der Finger beinhaltet drei Schritte:


Schritt 1: Ausgangsposition

  1. Stellen Sie sich an einen Tisch.

  2. Legen Sie die Handfläche auf den Tisch vor sich.

  3. Drehen Sie Ihre Hand so weit nach außen, dass Ihre Fingerspitzen in Richtung Ihres Oberschenkels zeigen. Ihr Arm und Ihre Hand sollten in einer geraden Linie liegen.


Schritt 2: Dehnung beginnen

  1. Greifen Sie mit Ihrer anderen Hand den Finger, der gedehnt werden soll.

  2. Ziehen Sie den Finger vorsichtig nach oben, bis Sie eine Dehnung spüren. Das sollte nicht schmerzhaft sein, Sie sollten lediglich eine Dehnung wahrnehmen.

  3. Ist die Dehnung zu intensiv oder schmerzhaft, lehnen Sie sich mit dem Oberkörper etwas mehr über den Tisch. Das verringert die Dehnung etwas.


Schritt 3: Dehnung halten

  1. Halten Sie diese Position nun für zwei bis zweieinhalb Minuten. Versuchen Sie, dabei gleichmäßig zu atmen.

  2. Wenn die Dehnung nachlässt, lehnen Sie Ihren Oberkörper wieder etwas zurück, um die Dehnung zu verstärken. Passen Sie die Position Ihres Körpers an, um die richtige Intensität der Dehnung beizubehalten.

  3. Wiederholen Sie diesen Prozess für alle Finger, die gedehnt werden sollen.


Diese Übung kann Ihnen helfen, die Beweglichkeit Ihrer Finger zu erhöhen und Schmerzen, die durch Arthrose verursacht werden, zu reduzieren. Es ist jedoch wichtig, dass Sie diese Übung regelmäßig durchführen und dabei immer auf Ihren Körper hören. Wenn Sie Schmerzen verspüren, brechen Sie die Übung ab und suchen Sie ärztlichen Rat.

Weitere Übungen


Andere Übungen beinhalten Faustöffnungen, Finger- und Daumenspiel, oder das Kneten von Knetmasse oder Softbällen. Diese Übungen helfen, die Beweglichkeit der Finger und des Daumens zu erhalten und Schmerzen zu reduzieren. Es ist wichtig, bei Schmerzen sofort mit der Übung aufzuhören und Rücksprache mit einem Arzt oder Physiotherapeuten zu halten.


Mithilfe dieser Übungen können Betroffene ihre Finger stärken und flexibler machen, um den Alltag trotz Arthrose besser meistern zu können. Treten bei einer Übung Schmerzen auf, unterbrechen Sie das Training.

Fingerarthrose Übungen

Obwohl die Operation die letzte Option bei der Behandlung der Fingergelenke sein sollte, gibt es Fälle, in denen sie unvermeidlich wird, insbesondere wenn andere Therapien nicht mehr ausreichend helfen. Es ist wichtig, dass Patienten ausführliche Beratung zum Nutzen und zu möglichen Risiken der Eingriffe erhalten. Die Entscheidung für eine spezifische Behandlung hängt davon ab, welche Gelenke betroffen sind.

Fingerendgelenke


Die Fingerendgelenke tragen nur etwa drei Prozent zur Gesamtbeweglichkeit der Finger bei. Daher raten Handchirurgen bei Betroffenheit dieser Gelenke eher zur Versteifung in einer fünf bis zehn Grad Beugestellung. In manchen Fällen kann es zur Bildung von Zysten kommen, die in frühen Stadien schmerzlos entfernt werden können. Allerdings adressiert dies nicht die zugrunde liegende Arthrose, die weiter fortschreitet und potenziell neue Zysten verursachen kann.

Fingermittelgelenke


Bei Fingermittelgelenken empfehlen Handchirurgen oft eine Versteifung des Gelenks in 30 bis 40 Grad Beugestellung für Patienten, die körperlich schwer arbeiten. Alternativ besteht auch die Möglichkeit einer Fingergelenksprothese aus Metall, Kunststoff oder Pyrocarbon oder das Einbringen eines Silikonplatzhalters. Dies ermöglicht eine Restbeweglichkeit bei deutlicher Schmerzreduktion. Die Entscheidung, ob ein Gelenkersatz sinnvoll ist, sollte individuell getroffen werden, wobei eine ausführliche Beratung zu möglichen Vor- und Nachteilen essentiell ist.

Fingergrundgelenke


Fingergrundgelenke sind bei Arthrose selten betroffen. Sollte dies jedoch der Fall sein, wird eine Versteifung dieser Gelenke vermieden und zudem der Gelenkersatz bevorzugt, da sie immerhin 70 Prozent des Gesamtbewegungsumfangs der Finger ausmachen.

Daumensattelgelenk


Im Anfangsstadium einer Arthrose am Daumensattelgelenk führen Ärzte oft eine Arthroskopie durch. Dabei entfernen sie Entzündungsgewebe und glätten die Gelenkfläche. Im fortgeschrittenen Stadium wird eine Resektions-Suspensionsplastik durchgeführt, bei der ein Handwurzelknochen entfernt und durch einen Sehnenstreifen zur Stabilisierung ersetzt wird.

Handgelenk


Für die Handgelenksarthrose können teilversteifende Maßnahmen oder die Entfernung einzelner Handwurzelknochen vorteilhaft sein. Nur in extrem fortgeschrittenen Stadien ist es erforderlich, das Handgelenk durch eine Endoprothese zu ersetzen oder eine Totalversteifung durchzuführen.


Es ist wichtig zu betonen, dass eine operative Behandlung für eine Arthrose nicht die erste Wahl sein sollte und nur in Betracht gezogen wird, wenn konservative Therapien (physikalische sowie medikamentöse Optionen) keine ausreichende Wirkung mehr zeigen. Da Anforderungen und Bedürfnisse jedes Einzelnen variieren, sollten alle Vor- und Nachteile jeder Behandlungsoption sorgfältig abgewogen werden, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung kann einen signifikanten Einfluss auf den Verlauf der Fingerpolyarthrose haben. Experten empfehlen eine fleischarme Mischkost, welche reich an Obst, Gemüse und pflanzlichen Ölen ist. Omega-3-Fettsäuren, wie sie zum Beispiel in Fisch und Pflanzenölen vorkommen, wirken entzündungshemmend und sind daher besonders günstig. Andererseits sollten entzündungsfördernde Omega-6-Fettsäuren, (Fleisch und Milchprodukte) gemieden werden.

Zudem ist es ratsam, den Konsum von Zucker und Alkohol zu reduzieren, da sie negative Auswirkungen auf die bestmögliche Gesundheit der Gelenke haben können. Genügend Flüssigkeitsaufnahme, zum Beispiel durch Wasser und basische Tees, kann dazu beitragen, Entzündungen zu hemmen und Giftstoffe auszuscheiden. Letztlich kann eine Ernährungsanpassung den Heilungsprozess unterstützen und die Symptome der Fingerarthrose lindern.

Glückliche Finger

Vorbeugung: Wie kann man Arthrose im Finger vorbeugen?

Abschnitt mit dem Namen Vorbeugung: Wie kann man Arthrose im Finger vorbeugen?

Durch verschiedene Maßnahmen können Sie einer Arthrose der Fingergelenke vorbeugen. Hier unsere Tipps:

  • Tragen Sie schwere Lasten ausgewogen, um eine Überlastung des Knorpels zu vermeiden.

  • Halten Sie Lasten immer mit einem bequemen Griff und vermeiden Sie das Strecken der Fingergelenke, um die Knorpelschicht zu schützen.

  • Vermeiden Sie Auswringbewegungen und setzen Sie stattdessen Auswringhilfen ein, um übermäßige Belastung der Gelenke zu vermeiden.

  • Führen Sie regelmäßig Wärmebehandlungen durch und nehmen Sie warme Bäder zur Linderung der Symptome.

  • Nutzen Sie Basensalze, um den Stoffwechsel in den betroffenen Gelenken zu verbessern.

  • Kombinieren Sie ein Basenbad mit sanften Greifübungen, etwa indem Sie einen weichen Schwamm ausdrücken.

  • Verzichten Sie auf Alltagsutensilien wie Wäscheklammern, die hohe Kraftspitzen auf die Finger erzeugen, und nutzen Sie stattdessen einfache Aufsteckklammern.

  • Verwenden Sie größere Werkzeuge, um die auf Ihre Finger ausgeübten Kräfte zu minimieren und die Hand so offen wie möglich zu halten.

  • Vermeiden Sie das langandauernde Halten von Spielkarten und nutzen Sie stattdessen Hilfsmittel wie einen Kartenhalter oder einen Zollstock zur Entlastung Ihrer Fingergelenke.

Übrigens: Falls Sie sich auch über weitere Formen von Arthrose informieren wollen, können Sie sich dazu mehr Informationen in unserem Arthrose-Guide durchlesen.

Eine Arthrose im Finger äußert sich im Anfangsstadium durch anfängliche Schmerzen und Steifheit der betroffenen Gelenke.

Bei Arthrose und Arbeitsunfähigkeit ist die Inanspruchnahme medizinischer Behandlung und möglicherweise eine Anpassung der Arbeitsbedingungen wichtig.

Bei Arthrose sollte man übermäßige Belastungen und Bewegungen vermeiden, die Schmerzen oder Beschwerden verursachen.

Schmerzen bei der Fingerarthrose entstehen durch Entzündungen und Verschleiß des Gelenkknorpels

Der Orthopäde erfragt Symptome wie Schmerz, Steifheit, Schwellung und eingeschränkte Beweglichkeit bei Fingerarthrose.

Arthrose im Finger wird durch physikalische Therapie, Medikation, Ernährungsanpassungen und in schweren Fällen durch Operationen behandelt.

Arthrose kann in jedem Alter auftreten, ist jedoch häufiger bei Menschen über 50 Jahren. Vielfach sind Frauen bereits ab dem 40. Lebensjahr betroffen.

Arthrose kann zwar nicht geheilt, aber ihr Fortschritt kann für die Betroffenen durch geeignete Behandlungen und Lebensstilanpassungen verlangsamt werden.

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers auf anni.care verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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