Spondylarthrose: Ursachen, Übungen & Behandlung

Eine Person in einem grauen Pullover vor einem Fluss
verfasst vonValentin Kronreif
zuletzt aktualisiert am3. November 2023

Spondylarthrose (auch Facettengelenksarthrose) ist eine degenerative Erkrankung der kleinen Wirbelgelenke, die häufig mit Rückenschmerzen einhergeht. Dieser Artikel beleuchtet die unterschiedlichen Arten der Spondylarthrose und ihre Auswirkungen.


Wir gehen auf die Ursachen ein und geben ein Bild über die Symptome. Des Weiteren diskutieren wir den Einfluss von Spondylarthrose auf die Berufsunfähigkeit und stellen verschiedene Therapieoptionen vor, von Übungen über Schmerztherapie bis zu Ernährungsempfehlungen. 


Das Ziel: ein besseres Verständnis und effektive Strategien zur Linderung von Arthrose im Gelenk der Wirbelsäule.

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Spondylarthrose

Spondylarthrose bezeichnet den Gelenkverschleiß in den Wirbelgelenken. Dieser betrifft hauptsächlich das kleine Gelenk im Wirbel, auch Facettengelenke genannt. Meistens sind keine speziellen Auslöser für diese Abnutzung vorhanden, da die Wirbelgelenke durch die kontinuierliche natürliche Belastung altern.


In ihrer Struktur gleichen Facettengelenke der Wirbelsäule anderen Gelenken im Körper. Sie befinden sich an den Gelenkfortsätzen der Knochen im Wirbel und dienen als Verbindungsstellen zwischen ihnen. 


Ihre Gelenkflächen besitzen eine knorpelige Gleitschicht. Diese nennt man auch Gelenkknorpel, die die Bewegungen der Gelenke ermöglichen. Sie sind von einer Gelenkkapsel umgeben, durch die Blut und Nerven zur Schmerzwahrnehmung strömen.


Mit dem fortschreitenden Alter und der Abnahme der Regenerationsfähigkeit in dem Gelenkknorpel verschleißen diese Gleitschichten. Der Knorpelabbau hat zur Folge, dass es zu einer Verkleinerung des Abstands zwischen Wirbel A und Wirbel B kommt, was die Beweglichkeit der Gelenke einschränkt und Schmerzen verursacht – es kommt zu einer Überlastung und eine Wirbelgelenksarthrose entsteht. 


Es können im weiteren Verlauf der Krankheit sogar knöcherne Dornen, sogenannte Spondylophyten, wachsen, die neue, knöcherne Verbindungen zwischen den Wirbeln bilden können und zur Versteifung der Wirbelsäule führen. Der Schmerz baut sich dabei über Jahre langsam auf.


Zusätzlich kann eine Entzündung oder Arthritis zum Verschleiß der Gelenke hinzukommen, was als aktivierte Spondylarthrose bezeichnet wird. Eine Spondylarthrose kann sowohl im Lendenbereich (LWS) als auch im Halswirbelbereich (HWS) auftreten und in schweren Fällen zur Arbeitsunfähigkeit führen. 


Weitere spezifische Formen der Spondylarthrose, wie die hypertrophe, multisegmentale und aktivierte Spondylarthrose, schauen wir uns jetzt kurz an: 

Was ist eine hypertrophe Spondylarthrose?


Die hypertrophe Spondylarthrose ist eine spezifische Form der Spondylarthrose, bei der es zu einer übermäßigen Vergrößerung und Verdickung der Facettengelenke kommt. Dies ist in der Regel eine Reaktion auf den fortschreitenden Verschleiß und den daraus resultierenden erhöhten mechanischen Stress auf die Wirbel, Knochen und Gelenke.


Die hypertrophe Spondylarthrose ist häufig mit einem verstärkten Schmerz und Bewegungseinschränkung verbunden, da die vergrößerten Gelenke und die Wirbel auf benachbarte Nervenstrukturen drücken und diese reizen können.

Was ist eine multisegmentale Spondylarthrose?


Die multisegmentale Spondylarthrose ist eine Form der Spondylarthrose, bei der mehrere Segmente der Wirbelsäule betroffen sind. Ein Segment der Wirbelsäule besteht aus zwei benachbarten Wirbeln und der dazwischenliegenden Bandscheibe.


Bei der multisegmentalen Spondylarthrose sind also mehrere Segmente und die Bandscheiben von der Degeneration betroffen. Das kann zu einer allgemeinen Bewegungseinschränkung in den Wirbelkörpern der Wirbelsäule und zu starken Schmerzen führen.

Was ist eine aktivierte Spondylarthrose?


Bei der aktivierten Spondylarthrose kommt es neben dem Gelenkverschleiß auch zu einer Entzündung der betroffenen Wirbelgelenke oder Wirbelkörper, der sogenannten Arthritis. Diese Entzündungsreaktion führt in der Regel zu verstärkten Schmerzen und kann die Beweglichkeit des betroffenen Segments der Wirbelsäule weiter einschränken.


Eine solche Aktivierung kann spontan auftreten oder durch bestimmte Trigger, wie eine übermäßige Belastung der Gelenke des Rückens oder ein Trauma, ausgelöst werden. Im Rahmen der Behandlung dieser Form der Wirbelsäulenerkrankungen ist es besonders wichtig, sowohl die degenerativen Veränderungen an den Gelenken als auch die entzündlichen Prozesse anzugehen.

Wirbelsäule

Eine Spondylarthrose kann ernsthafte Folgen haben und beträchtliche Beschwerden verursachen. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass diese Erkrankung in vielen Fällen als eine weitgehend normale Alterserscheinung angesehen wird. 


Fast jeder Mensch erfährt im Laufe seines Lebens einen gewissen Grad an Abnutzung der kleinen Wirbelgelenke, der Bandscheiben, Knochen und Wirbel.


Häufig führt dies zu Rückenschmerzen, die, wenn sie nicht von selbst verschwinden, oft effektiv mit konservativen Maßnahmen behandelt werden können. 


Dabei kann der Prozess des Fortschreitens der Erkrankung im Alter durch eine angepasste Lebensführung, physiotherapeutische Maßnahmen und gezielte Schmerztherapie verlangsamt werden.


Allerdings ist es richtig, dass die Spondylarthrose nicht heilbar ist und lediglich symptomatisch therapiert werden kann. 


Bei fortgeschrittener Erkrankung kann es durch Einklemmung der Nerven zu Schäden kommen, die Gefühlsstörungen oder sogar Lähmungen zur Folge haben können. 


In sehr seltenen Fällen kann eine Operation notwendig werden, um schwerwiegende Symptome, insbesondere starke Schmerzen, zu lindern.


Die Konsequenzen einer Spondylarthrose können also durchaus erheblich sein, insbesondere wenn sie nicht angemessen behandelt werden. 


Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass eine frühzeitige Diagnose und eine entsprechende Behandlung entscheidend dazu beitragen können, die Auswirkungen der Erkrankung zu minimieren und die Lebensqualität der betroffenen Personen zu erhalten.

Welche Ursachen für Spondylarthrose sind bekannt?

Abschnitt mit dem Namen Welche Ursachen für Spondylarthrose sind bekannt?

Spondylarthrose entsteht hauptsächlich durch den natürlichen Verschleiß bei den Facettengelenken der Wirbelsäule im Laufe des Lebens. Allerdings können bestimmte Faktoren diesen Prozess verstärken oder beschleunigen. Hier eine Übersicht der bekanntesten Ursachen:

  • Altersbedingter Verschleiß: Dies ist der häufigste Grund. Mit der Zeit können die Wirbelgelenke abgenutzt werden und degenerative Veränderungen zeigen.


  • Fehlbelastung und Fehlbildungen: Fehlbildungen der Wirbelsäule, die bei Erkrankungen wie Morbus Scheuermann und Skoliose auftreten, können eine Fehlbelastung verursachen, die den Verschleiß der Facettengelenke verstärkt.


  • Bandscheibenprobleme: Bandscheibenvorfälle oder eine operative Entfernung der Bandscheiben können zur Verkleinerung des Bandscheibenraumes führen, was die Druckbelastung der Facettengelenke erhöht.


  • Risikofaktoren: Übergewicht, unzureichende Stützmuskulatur und Osteoporose können die Belastung auf die Zwischenwirbelgelenke noch beschleunigen.


  • Berufliche und sportliche Belastungen: Bestimmte Berufe und Sportarten, die eine ständige Belastung der Wirbelsäule erfordern, können zur Entwicklung einer Spondylarthrose oder auch zu Schmerzen in den Bandscheiben beitragen.


  • Entzündliche Rückenerkrankungen und Tumore: Entzündliche Erkrankungen der Wirbelsäule, der Wirbelkörper und Tumore beim Patienten können ebenfalls zur Entwicklung einer Spondylarthrose führen.


  • Muskelschwäche und Bewegungsmangel: Eine Schwäche der Rückenmuskulatur und mangelnde Bewegung erhöhen das Risiko von Spondylarthrosen.


  • Genetische Faktoren und Stoffwechselerkrankungen: Eine genetische Prädisposition oder bestimmte Stoffwechselerkrankungen, wie Diabetes mellitus oder Gicht, können ebenfalls zu den Ursachen einer Spondylarthrose zählen.

Doktor hält Wirbelsäule

Die Symptome der verschiedenen Formen von Spondylarthrosen können je nachdem, welcher Teil der Wirbelsäule betroffen ist, variieren. Im Folgenden sind die Symptome nach den Arten der Wirbelgelenkarthrose aufgeteilt:


Allgemeine Symptome

  • Belastungsabhängige Rückenschmerzen, die sich beim Sitzen, Heben von Lasten oder Zurückneigen verstärken.


  • Morgensteifigkeit und Beschwerden in der Wirbelsäule, die zu Anlaufschmerzen führen.


  • Verlust der Beweglichkeit in der Wirbelsäule, besonders bei Bewegungen wie Bücken oder zur Seite neigen.


  • Mögliche Ausstrahlung der Schmerzen in Arme, Beine, oder das Knie, möglicherweise verbunden mit Taubheitsgefühl und Kribbeln (Parästhesien).


  • Fortschreitende Schmerzen im Gelenk und Muskelverspannungen im betroffenen Bereich.


Symptome Spondylarthrose der Lendenwirbelsäule (LWS)

  • Schmerzen im unteren Rücken (LWS-Syndrom), die in Gesäß und Beine ausstrahlen können.


  • Die Schmerzen nehmen zu, wenn der Betroffene nach hinten beugt oder sich belastet, und im Laufe des Tages.


  • Schmerzen beim Anlaufen, die nach längerem Sitzen oder Liegen auftreten und sich dann wieder verlieren.


Symptome Spondylarthrose der Halswirbelsäule (HWS)

  • Nackenschmerzen, die in die Arme, den Hinterkopf oder auch den oberen Rücken ausstrahlen können.


  • Bei fortgeschrittenem Verschleiß der Gelenke können die Schmerzen in Schultern, Arme und Hände ausstrahlen, oder es kommt zu Empfindungsstörungen (Kribbeln, Taubheit, Kältegefühl).


Symptome Multisegmentale Spondylarthrose

Hierbei sind die Beschwerden ähnlich denen einer allgemeinen Spondylarthrose, können sich jedoch auf verschiedene Bereiche der Wirbelsäule verteilen.

  • Schmerzen können in verschiedenen Bereichen der Wirbelsäule auftreten, je nachdem, welche Segmente betroffen sind.


  • Ausstrahlende Schmerzen können in verschiedenen Körperregionen auftreten und variieren je nach betroffenem Wirbelsäulenabschnitt.


  • Steifheit und Bewegungseinschränkungen können sich auf mehrere Bereiche der Wirbelsäule erstrecken, was die allgemeine Mobilität und Flexibilität beeinträchtigen kann.


Symptome Aktivierte Spondylarthrose


Aktivierte Spondylarthrose ist eine Form der Spondylarthrose, bei der entzündliche Prozesse im Vordergrund stehen. Hierbei sind die Symptome oft akuter und intensiver.

  • Starke, akute Schmerzen im betroffenen Bereich der Wirbelsäule.

  • Möglicherweise erhöhte Körpertemperatur oder Fieber.

  • Schwellung und Rötung im betroffenen Bereich können auftreten.

  • Neben den üblichen Symptomen der Spondylarthrose können auch allgemeine Entzündungssymptome wie Abgeschlagenheit und Unwohlsein auftreten.


Seltener betroffen ist die Brustwirbelsäule (BWS), da sie weniger Belastungen ausgesetzt ist, als die Bandscheiben und die Wirbelkörper der unteren Wirbelsäule.


Es ist wichtig zu beachten, dass bei einem Facettensyndrom die Veränderungen und Schmerzen oft erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkbar werden, wenn die Umbauprozesse und knöchernen Zubildungen (Spondylophyten, subchondrale Sklerosierung) im Gelenkknorpel, an den Gelenkflächen und den Wirbelkörpern fortschreiten. 


Diese Veränderungen können zu einer Einengung des Wirbelkanals und damit zur Kompression der Nerven führen. In extremen Fällen können Nervenschäden durch Spondylarthrose sogar zu Lähmungen führen.


Leider bauen degenerierte Gelenke oft neue, aber unnötige Knochensubstanz auf – eine sogenannte osteophytäre Reaktion


Diese Knochenanbauten an den Wirbelkörpern, Spondylophyten genannt, können eine Einengung der Nervenaustrittslöcher der Wirbelsäule verursachen, was als Spinalkanalstenose bezeichnet wird. Dies führt zu ausstrahlenden Schmerzen und erhöhtem Druck auf die eingeengten Nerven.

Mann mit Schmerzen im Rücken

Spondylarthrose (Facettengelenksarthrose) und Berufsunfähigkeit?

Abschnitt mit dem Namen Spondylarthrose (Facettengelenksarthrose) und Berufsunfähigkeit?

Die Spondylarthrose kann erhebliche Auswirkungen auf die Berufstätigkeit haben, insbesondere wenn sie mit starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einhergeht. Eine konsequente Therapie, einschließlich Physiotherapie zur Stärkung der Muskulatur, kann die Schmerzen lindern und die Lebensqualität verbessern.


Die Arbeitsfähigkeit hängt jedoch stark von der individuellen Symptomatik und den Anforderungen des jeweiligen Berufs ab. Die Berufsunfähigkeit und möglicher Anspruch auf BU-Rente werden im Rahmen einer sozialmedizinischen Begutachtung durch einen Spezialisten beurteilt. Hierbei ist es wichtig, die individuellen Einschränkungen und deren Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit der Menschen genau zu beschreiben und zu belegen.


Vornehmlich bei Berufen mit hoher körperlicher Belastung oder präziser Handarbeit kann eine Berufsunfähigkeit aufgrund von Spondylarthrose gegeben sein.

Spondylarthrose Übungen zur Verbesserung der Symptome

Abschnitt mit dem Namen Spondylarthrose Übungen zur Verbesserung der Symptome

Spondylarthrose kann durch bestimmte Übungen gelindert werden. Dieses Kapitel bietet einen praktischen Leitfaden für 7 verschiedene Übungen, die dazu beitragen können, die Mobilität zu verbessern, Rückenschmerzen zu lindern und die allgemeine Lebensqualität zu erhöhen.

Übung 1: Mobilisation der Wirbelsäule in die Streckung


Für diese Übung setzen Sie sich zunächst auf einen Gymnastikball und verschränken Ihre Arme vor der Brust. 


Rutschen Sie langsam auf dem Ball nach vorn, indem Sie kleine Schritte machen. Dabei sollte sich die Auflagefläche vom Gesäß zum Rücken verlagern. 


Rollen Sie schließlich langsam rückwärts auf den Ball, bis Ihr gesamter Rücken und Ihr Kopf auf dem Ball aufliegen. 


Verbleiben Sie 30 Sekunden in dieser Position, bevor Sie sich wieder aufrichten. Wiederholen Sie die Übung 2–3-mal, mit einer Pause von 30 Sekunden zwischen den Wiederholungen.

Spondylarthrose Übung

Übung 2: Mobilisation der Wirbelsäule und Dehnung der Brustmuskulatur


Auch hier beginnen Sie in der Sitzposition auf dem Gymnastikball. Gehen Sie wie in Übung 1 in die Liegeposition auf dem Ball. Nun öffnen Sie die Arme und strecken diese in einer V-Form nach hinten, um die Brustmuskulatur zu bewegen und zu dehnen. Nach etwa 30 Sekunden richten Sie sich wieder auf und wiederholen die Übung 2–3-mal.

Übung 3: Unterarmstütz


Bei dieser Übung legen Sie sich auf den Bauch und platzieren die Unterarme parallel zum Körper, sodass sich die Ellenbogen unter Ihren Schultern befinden. 


Drücken Sie sich mit den Zehenspitzen und mit den Unterarmen nach oben, während Sie den Körper gerade halten. Halten Sie die Position, solange Sie können, bevor Sie sich wieder bewegen und aufstehen. Wiederholen Sie diese Übung mehrere Male.

Übung 4: Katzenbuckel


Für den Katzenbuckel gehen Sie in den Vierfüßlerstand. Die Hände liegen unter den Schultern, die Knie unter den Hüften. 


Mit dem Einatmen drücken Sie Ihren Rücken nach oben zu einem Buckel und machen ihn so rund wie möglich. Mit dem Ausatmen gehen Sie in die entgegengesetzte Position und drücken Ihren Rücken sanft durch. Wiederholen Sie diese Bewegung mehrere Male.

Frau streckt Arme

Übung 5: Arme strecken in Bauchlage


Legen Sie sich für diese Übung auf den Bauch und strecken Sie Arme und Beine aus. Heben Sie mit dem Einatmen die Arme und den Oberkörper leicht an. 


Halten Sie die Position und kommen Sie mit dem Ausatmen wieder in die Bauchlage. Für eine intensivere Übung können Sie zusätzlich die Beine anheben. Wiederholen Sie diese Übung einige Male.

Übung 6: Rumpfbeuge


Für die Rumpfbeuge legen Sie sich auf den Rücken und verschränken die Arme hinter dem Kopf. Mit dem Ausatmen heben Sie den Oberkörper an, ohne ihn zu beugen und ohne den Nacken zu belasten. 


Halten Sie die Position einige Sekunden und kommen Sie mit dem Einatmen wieder zurück in die Rückenlage. Wiederholen Sie die Übung mehrere Male.

Übung 7: Bandscheibenentlastung


Diese entspannende Übung beginnt in der Rückenlage. Legen Sie die Beine angewinkelt auf einem Sitzhocker oder einem speziellen Bandscheibenentlastungswürfel ab. 


Die Arme können entspannt neben dem Körper liegen. In dieser Position verweilen Sie einige Minuten und spüren, wie die Anspannung aus Ihrem Rücken weicht.


Zusätzlich zu diesen Übungen können gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, (Nordic) Walking oder Radfahren zur allgemeinen Verbesserung der Fitness und der Rückenmuskulatur beitragen. 


Eine gesunde Ernährung und die Vermeidung von Überlastungen unterstützen einen starken und gesunden Rücken.

Frau dehnt sich seitlich

Die Behandlung von Spondylarthrose umfasst sowohl konservative als auch operative Ansätze und richtet sich nach dem Schweregrad und den individuellen Bedürfnissen des Patienten.

Konservative Therapie

Medikamentöse Schmerztherapie


Mediziner verschreiben bei der medikamentösen Therapie Schmerzmittel (nichtsteroidale Antirheumatika – NSAR), wie Ibuprofen oder Diclofenac, um Schmerzen zu lindern. Bei starken Verspannungen können Muskelrelaxantien verschrieben werden. Lokale Anwendungen von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten, wie Salben, Cremes und Gels, können nebenwirkungsärmer sein.

Physikalische Therapie und Physiotherapie


Physikalische Therapieoptionen können Massagen, Wärmebehandlungen, Elektrotherapie und Hydrotherapie umfassen. Physiotherapie spielt eine besonders große Rolle im Verlauf der Behandlung von Spondylarthrose, da die Bewegung und die Stärkung der Bauch- und Rückenmuskulatur die Wirbelsäule stützen. Spezielle Übungen zur Stärkung und Bewegung dieser Muskulatur können durch einen Physiotherapeuten vermittelt werden.

Orthesen und Bandagen


Eine Orthese oder ein Stützkorsett kann ebenfalls zur konservativen Therapie gehören. Sie stabilisieren den Rücken oder Hals von außen, unterstützen die Muskulatur und können helfen, Fehl- und Schonhaltungen zu korrigieren.


Für verkrampfte Muskeln können etwa Bandagen mit Massier-Pelotten hilfreich sein. Bei einem Facettensyndrom sind hingegen Orthesen mit stabilisierenden Elementen und entlordosierenden Effekten empfehlenswert. 


Nach Wirbelfrakturen oder bei starken Schmerzsyndromen empfiehlt die Orthopädie meist lumbale Kreuz-Stütz-Mieder oder 3-Punkt-Stütz-Orthesen.

Therapeut behandelt Frau

Manuelle Therapie und alternative Therapien


Manuelle Therapien, wie die Triggerpunkt-Behandlung, können oft die Beschwerden des Rückens bei einem Facettensyndrom lindern. Alternative Therapieansätze wie Akupunktur können auch in die Behandlung integriert werden.

Injektionstherapie


Spritzen, die Schmerzmittel enthalten, können ebenfalls zur Behandlung von Spondylarthrose eingesetzt werden. Dazu gehört auch die Infiltration, bei der durch einen Mediziner die Medikamente an den Ansatz eines schmerzenden Nerven oder in die betroffenen Facettengelenke injiziert werden.

Operative Therapie

Interventionelle Schmerztherapie


Interventionelle Schmerztherapien wie Thermokoagulation oder die Behandlung von Rückenschmerzen mittels Katheter können in Betracht gezogen werden, wenn konservative Therapieoptionen an den Facettengelenken nicht ausreichend Schmerzlinderung bieten.

Versteifungsoperation (Spondylodese)


In Fällen mit weit fortgeschrittener Spondylarthrose und starker Instabilität der Gelenke der Wirbelsäule kann eine Versteifungsoperation (Spondylodese) in Betracht gezogen werden.

Dekompression


Eine weitere operative Therapieoption ist die Dekompression, bei der der Mediziner knöcherne Strukturen an den Gelenkfortsätzen entfernt, die den Rückenmarkskanal und die Öffnungen für Nerven einengen. Bei den betroffenen Menschen geht diese Therapie den Ursachen auf den Grund und entlastet eingeklemmte Nerven.


Die Wahl der Therapie hängt von den Ursachen und der individuellen Situation des Patienten ab und sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt, im besten Fall in spezialisierten Kliniken erfolgen.

Eine maßgeschneiderte Ernährungsstrategie kann einen erheblichen Einfluss auf die Behandlung von Arthrose-Erkrankungen im Allgemeinen und Spondylarthrose im Speziellen haben. 


Die Ernährung kann dazu beitragen, einem vorzeitigen Gelenkverschleiß entgegenzuwirken und das Fortschreiten der Arthrose zu verlangsamen oder sogar zu stoppen. 


Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Aspekte der Ernährung, die den Zustand der Gelenke positiv beeinflussen können.


Es ist wichtig zu beachten, dass eine ausgewogene Ernährung optimalerweise mit regelmäßiger, gelenkschonender körperlicher Aktivität kombiniert werden sollte, um die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden zu fördern.

Lebensmittel, die bei Spondylarthrose empfohlen werden:

  • Kalziumreiche Nahrungsmittel wie Spinat, Broccoli, Milchprodukte und bestimmte Mineralwasser.

  • Magere und fettarme Milchprodukte wie Joghurt und Quark.

  • Ungesättigte Fette aus Quellen wie Oliven-, Walnuss- und Leinöl.

  • Nahrungsmittel, die Vitamin C und B-Vitamine enthalten, die antioxidative Wirkungen haben.

  • Nahrungsmittel, die reich an Mineralien und Spurenelementen wie Eisen, Zink, Jod und Mangan sind.

  • Ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Haferflocken, Beeren und Kohl.

  • Kaltwasserfische und Krabben, zum Beispiel Hering, Forelle und Scholle.

  • Lauchgemüse, einschließlich Knoblauch, Zwiebeln und Lauch.


Informationen aus wissenschaftlichen Studien haben gezeigt, dass eine entsprechende Ernährung zur Verbesserung des Zustandes der Gelenke beitragen kann, insbesondere bei Patienten, die eine Gewichtsreduktion erzielen konnten.

Lebensmittel, die bei Spondylarthrose vermieden werden sollten:

  • Lebensmittel mit hohen Anteilen an gesättigten Fettsäuren wie Butter, Schlagsahne, Schmalz und Wurstwaren.


  • Lebensmittel, die gehärtete Fette enthalten, wie Kekse, Fertiggerichte und Fertigkuchen.


  • Nahrungsmittel, die Arachidonsäure enthalten, einschließlich tierischer Produkte wie Fleisch, Innereien, Eier, Käse, Wurst und Milch.


  • Alkohol und Nikotin sollten vermieden werden, da sie die Sauerstoffversorgung im Körper, einschließlich des Knorpelgewebes, beeinträchtigen können.

Arthrose der Facettengelenke ist eine chronische Erkrankung, die derzeit nicht vollständig geheilt werden kann. Daher könnte man sagen, dass Menschen mit dieser Diagnose zunächst einmal "leben müssen".


Allerdings bedeutet das keineswegs, dass man mit ständigen Schmerzen oder erheblichen Einschränkungen leben muss. In der Orthopädie und Unfallchirurgie kennt man viele Behandlungen der Arthrose, einschließlich physikalischer Therapie gegen Rückenschmerzen, Schmerzmanagement, regelmäßiger Bewegung und einer gesunden Ernährung, die die Symptome der Facettengelenksarthrose effektiv kontrollieren können.


Kurz gesagt, obwohl man mit Arthrose der Facettengelenke „leben muss“, gibt es viele Strategien und Behandlungen, die helfen können, die Symptome bei einem Facettensyndrom zu lindern und eine hohe Lebensqualität zu erhalten.

Wirbelsäule

Spondylarthrose der LWS oder HWS ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die den Abnutzungsprozess der kleinen Wirbelgelenke in der Lenden- oder Halswirbelsäule beschreibt.

Man kann Spondylarthrose durch Physiotherapie, Schmerzmanagement, gezielte Übungen und eine entzündungshemmende Ernährung behandeln und lindern.

Spondylarthrose wird durch klinische Untersuchungen, Röntgenbilder, MRT oder CT-Scans diagnostiziert, um sich ein Bild des Zustands der Wirbelgelenke zu machen.

Die Dauer der Krankschreibung bei Spondylarthrose hängt von der Schwere der Symptome und dem individuellen Heilungsverlauf ab.

Wärme kann bei Arthrose helfen, die Muskulatur, insbesondere im Bereich der Bandscheiben, zu entspannen und Schmerzen in den Facettengelenken zu lindern.

Gelenkschonender Sport wie Schwimmen, Radfahren oder Yoga kann bei jeder Form von Arthrose hilfreich sein. Hinweis: Sobald Schmerzen auftreten, sollten Sie mit dem Sport aufhören.

Bei Menschen mit einer Arthrose der Facettengelenke kann die Erkrankung je nach Schweregrad zu einer anerkannten Behinderung führen. Der Grad der Behinderung wird individuell festgelegt.

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers auf anni.care verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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