Erste Hilfe beim Schlaganfall: So musst du handeln

Die unmittelbare Reaktion auf Verdachtsfälle von Schlaganfällen kann entscheidend sein. Hier sind einige schnelle und wirksame Schlaganfall-Erste-Hilfe-Maßnahmen, die du befolgen kannst:

1. Ruf den Notruf: Wenn du Anzeichen eines Hirnschlags bemerkst, wähle sofort den Notruf 112. Gib deinen Verdacht der Art der Erkrankung deutlich an.

2. Beruhige die Person: Wenn die betroffene Person bei Bewusstsein ist, beruhige sie und informiere sie über die nächsten Schritte.

3. Lege die Person hin und erleichtere die Atmung: Lass die betroffene Person sich hinlegen, mit leicht erhöhtem Kopf. Lockere die Kleidung, um die Atmung und damit die Sauerstoffversorgung im Körper zu erleichtern und sorge für Frischluft im Raum.

4. Bewusstlos? Setze die Stabile Seitenlage ein: Lege eine bewusstlose Person besser in die Stabile Seitenlage, auf die Seite, die gelähmt ist und überspanne den Nacken.

5. Kontrolliere regelmäßig: Führe regelmäßige Kontrollen des Bewusstseins und der Atmung durch, da die Kommunikation des Betroffenen eingeschränkt sein könnte.

6. Gib nichts zu trinken oder zu essen: Die Schluckfunktion könnte beeinträchtigt sein, und die Gabe von Flüssigkeiten oder Nahrung kann zu Verschlucken und Erstickungsgefahr führen.

7. Notiere Medikamente und Symptome: Versuche herauszufinden, welche Medikamente die betroffene Person einnimmt und wann die Symptome begonnen haben. Diese Informationen sind für die behandelnden Ärzte wichtig. Dies ist natürlich nicht immer möglich, wenn die Person nicht in der Lage ist zu kommunizieren.

8. Bleib bei der Person: Lass die Person nicht allein und warte, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Wichtig: Auch eine zunächst leichte Form eines Schlaganfalls kann für die betroffenen Menschen schwerwiegende Folgen haben. Handeln ist bei Verdacht auf einen Schlaganfall Patienten immer besser als zögern.

Ein Gehirnschlag kann dramatische Auswirkungen auf die Lebensqualität eines Menschen haben und im schlimmsten Fall tödlich enden. Der Schlüssel zu einer effektiven Behandlung liegt in der frühzeitigen Erkennung der Symptome. 

Deshalb ist es wichtig, die Anzeichen eines Hirninfarkts zu kennen und in der Lage zu sein, schnell zu handeln. Aber wie kannst du feststellen, dass du einen Schlaganfall Patient vor dir hast?

Ein effektiver Weg, die Symptome eines Schlaganfalles zu erkennen und zu bewerten, ist die Anwendung der FAST-Methode. Der Fast-Test kann bei einem Verdacht auf Hirninfarkt durchgeführt werden und hilft dabei, die häufigsten Anzeichen zu identifizieren:

• Face (F-ace = Gesicht): Bitte die Person lächeln. Hängt ein Mundwinkel oder ein Augenlid herab, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin, die typisch bei einem Hirninfarkt ist.
  
  
  

• Arms (Arme): Bittet man die Person, die Arme nach vorn zu strecken oder ein Bein anzuheben und zu halten, könnte ein Absinken oder Drehen des Arms bzw. das Unvermögen, das Bein zu halten, auf Lähmungen oder Gleichgewichtsstörungen hinweisen.
  
  
  

• Speech (Sprache): Fordere die Person auf, einen einfachen Satz nachzusprechen. Unvermögen, dies zu tun, oder auffällige Veränderungen in der Sprache können auf Sprach- oder Verständnisstörungen hindeuten.
  
  
  

• Time (T-ime = Zeit): Bei einem Hirninfarkt zählt jede Sekunde. Sobald diese Symptome erkannt werden (bei einem Verdacht eines Schlaganfalls auch schon zur Sicherheit vorher!), solltest du umgehend die 112 wählen und den Notrufdiensten die Symptome und deren Auftretenszeitpunkt schildern.

Übrigens: Einige Betroffene könnten auch an plötzlichen Seh- oder Hörproblemen (wie Hörsturz) leiden, wie verschwommenes Sehen, Sehen von Doppelbildern oder plötzlicher Hörverlust. Es ist wichtig zu beachten, dass Betroffene auch ungewöhnlich starke Kopfschmerzen haben können.

Bei einem Schlaganfall, auch Apoplexie genannt, handelt es sich um eine plötzliche Unterbrechung der Blutversorgung im Gehirn, die verschiedene Ursachen haben kann und in verschiedenen Formen auftritt. 

Die betroffenen Gehirnzellen werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, was zu deren Absterben und zu neurologischen Symptomen führt.

Ein Hirnschlag kann in drei Hauptformen auftreten und jeweils eine andere Ursache haben:

1. Ischämischer Schlaganfall

Der ischämische Schlaganfall, der als „echter“ Schlaganfall bezeichnet wird, macht etwa 80 % aller Fälle in Deutschland aus und tritt auf, wenn ein Blutgerinnsel ein Blutgefäß im Gehirn verstopft. 

Dieser Zustand führt dazu, dass bestimmte Bereiche des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Blut, Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden, was zu spezifischen neurologischen Symptomen wie Lähmungserscheinungen führt, je nachdem, welcher Teil des Gehirns betroffen ist.

2. Transitorische ischämische Attacke (TIA)

Die Transitorische ischämische Attacke, auch als „Mini-Schlaganfall“ bezeichnet, ist ein vorübergehender Zustand, der durch ein kleines Blutgerinnsel verursacht wird, das ein Blutgefäß blockiert. Die Symptome, wie Schluckbeschwerden oder Übelkeit ähneln denen eines vollwertigen Schlaganfalls, verschwinden jedoch in der Regel innerhalb von 24 Stunden, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen.

3. Hämorrhagischer Schlaganfall

Die dritte Form ist der hämorrhagische Schlaganfall oder Hirnblutung, bei dem Blut aus einem geplatzten Gefäß in umgebende Hirnareale eintritt. Meist platzt ein durch Arteriosklerose vorgeschädigtes Gefäß im Gehirn. 

Die Symptome einer Hirnblutung sind ähnlich wie bei jemand mit einem ischämischen Schlaganfall und können nur durch bildgebende Verfahren genau unterschieden werden.

In allen drei Formen des Schlaganfalls leiden die betroffenen Gehirnregionen unter einer mangelhaften Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen, was zu Durchblutungsstörung und Ausfällen verschiedener Körperfunktionen führt. Die Auswirkungen können dauerhaft sein, und es können Behinderungen bestehen bleiben, sodass eine Pflege durch die Angehörigen oft unvermeidlich ist.

Die Hauptursache für einen Schlaganfall ist der Verschluss einer Arterie im Gehirn, was in über 80 % der Fälle passiert. Dabei ist die Durchblutung gestört und die Nervenzellen erhalten zu wenig Blut und Sauerstoff, was in einem drastischen Verlust von durchschnittlich 1,9 Millionen Nervenzellen pro Minute resultiert. 

Daher ist Zeit der wesentlichste Faktor, um die Folgen so gering wie möglich zu halten – „Time is Brain“.

Seltener wird ein Hirninfarkt durch eine Hirnblutung verursacht, etwa durch den Riss oder die Schwäche eines Blutgefäßes oder eine Subarachnoidalblutung, eine Blutung in den Zwischenraum von Gehirn und weicher Hirnhaut. Bestehende Herz-Kreislauf-Erkrankungen können Schlaganfälle begünstigen.

Hier noch die brennendsten Fragen zum Thema Erste Hilfe bei einem Schlaganfall, um deine Schlaganfall-Expertise noch weiter zu schärfen:

Wie schnell muss man bei einem Schlaganfall reagieren?

Bei einem Hirnschlag ist es entscheidend, sofort zu reagieren: Notruf wählen und bis zum Eintreffen der Experten eigene Erste-Hilfe leisten oder sehr schnell jemanden finden, der es tut.. Jede verlorene Minute bedeutet den Verlust von Millionen von Nervenzellen. Daher gilt hier das Prinzip „Time is Brain“.

Welche Sofortmaßnahmen muss ein Ersthelfer bei einem Schlaganfall oder Herzinfarkt ergreifen?

Ein Ersthelfer sollte bei einem Hirninfarkt oder auch einem Herzinfarkt sofort den Rettungsdienst unter der Nummer 112 anrufen. Danach muss er den Betroffenen beruhigen und dessen Vitalfunktionen kontrollieren. Wenn der Patient bewusstlos ist, muss er in die stabile Seitenlage gebracht werden. Erste-Hilfe und ein entschlossenes Eingreifen rettet Leben.

Warum ist ein Schlaganfall ein Notfall?

Ein Schlaganfall ist ein Notfall, weil er das Leben des Betroffenen gefährdet und schwere Behinderungen verursachen kann. Es ist ein medizinischer Notfall, der eine sofortige medizinische Behandlung erfordert, um bleibende Schäden zu minimieren und das Überleben zu sichern.

Wie viel Aspirin bei Schlaganfall?

Die Dosierung von Aspirin bei einem Schlaganfall muss von einem Arzt bestimmt werden. Eigenmedikation ist aufgrund des Risikos schwerwiegender Nebenwirkungen nicht empfohlen. Im Krankenhaus kann Aspirin zur Verhinderung von weiteren Gerinnseln eingesetzt werden.

Warum sollte man bei Schlaganfall den Oberkörper hoch lagern?

Bei Verdacht auf Schlaganfall sollte der Oberkörper des Betroffenen hochgelagert werden, um in der Folge den Blutfluss zum Gehirn zu verbessern. Dadurch wird der Druck im Gehirn verringert und die Atmung erleichtert. Dies kann helfen, weitere Schäden zu minimieren und die Genesung zu unterstützen.

Was passiert bei einem unbehandelten Schlaganfall?

Ein unbehandelter Schlaganfall kann zu bleibenden Schäden im Gehirn und zu schweren Behinderungen führen. Dies kann sowohl physische als auch kognitive Beeinträchtigungen umfassen. In schweren Fällen kann es sogar zum Tod führen.

Wird man bei einem Schlaganfall ohnmächtig?

Es ist nicht unbedingt der Fall, dass man bei einem Schlaganfall ohnmächtig wird. Die Symptome können von leichtem Unwohlsein und Kopfschmerzen bis zu schweren neurologischen Funktionsausfällen und Sprachstörungen reichen. Bewusstlosigkeit tritt eher selten auf und weist in der Folge auf einen schweren Hirnschlag hin.

Wie verläuft ein leichter Schlaganfall?

Leichte Schlaganfälle verursachen oft nur geringfügige Symptome und führen in der Regel zu einer raschen und vollständigen Erholung des Betroffenen. Die Symptome können vorübergehend sein und es können zumeist keine bleibenden Schäden entstehen. Allerdings sollte auch ein leichter Schlaganfall als Warnsignal gesehen werden.

Wie verläuft ein schwerer Schlaganfall?

Ein schwerer Schlaganfall ist ein lebensbedrohlicher Zustand, bei dem man sofort Erste Hilfe leisten muss. Er kann bleibende Behinderungen verursachen und erfordert oft eine langfristige Rehabilitation in einem Krankenhaus. Die Symptome sind in der Regel schwerwiegend und dauerhaft.

Was sind die Symptome bei einem Schlaganfall

Die Symptome eines Schlaganfalls können plötzliches Unvermögen zu sprechen oder zu verstehen, Lähmungen, ein schiefer Mundwinkel oder Taubheit des Gesichts, der Arme oder Beine, insbesondere auf einer Seite des Körpers, plötzliche Schwierigkeiten beim Sehen in einem oder beiden Augen, plötzlicher Schwindel, Verlust des Gleichgewichts oder der Koordination, und plötzlicher, heftiger Kopfschmerz ohne bekannte Ursache sein.