Bandagen bei Muskel- oder Gelenksbeschwerden

Eine Person in einem grauen Pullover vor einem Fluss
verfasst vonValentin Kronreif
zuletzt aktualisiert am20. September 2023

Bandagen sind vielseitig einsetzbar. Sie stützen den Bewegungsapparat und helfen bei Muskel- und Gelenksbeschwerden.

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Auf dem Bild erscheinen sie: ein orthopädisches Bett, ein Ellenbogenpolster, eine Windel für Erwachsene, ein Stuhl, ein Caddy mit sechs Rädern

Eine Bandage dient der Vorbeugung sowie Behandlung von Muskel- und Gelenkbeschwerden. Sie besteht aus festem dehnbarem Gewebe und wird an der Körperregion angebracht, an der Schutz- oder Stützbedarf besteht. Eine Bandage schützt, stützt bzw. entlastet Gelenk und Knochen. Sie helfen dabei, die motorischen Funktionen des Körpers zu unterstützen, während sie die Beweglichkeit gleichzeitig nicht einschränken. Die mechanische Wirkung von Bandagen kommt dabei nicht nur Gelenken und Knochen, sondern auch Muskeln und Bändern zugute.


Kniebandage
© enovis


Bandagen sind sehr vielseitig einsetzbar und werden deshalb bei Bedarf auch an den meisten Stellen des Körpers angewandt. Folgend werden die häufigsten Bandagen-Arten erklärt:


Ellenbogenbandage

Eine Ellenbogenbandage unterstützt das im Alltag viel belastete Ellenbogengelenk. Oftmals treten Beschwerden im Ellenbogen Fehl- und Überbelastung oder übermäßig einseitiger Belastung auf. Bekannt ist beispielsweise der sogenannte Tennisarm, der durch eine Überbeanspruchung des Streckmuskels des Unterarms entsteht. Ellenbogenbandagen können aber auch bei Arthritis, Arthrose oder anderen Erkrankungen wie Weichteilrheuma notwendig werden.


Handgelenkbandage

Eine Bandage für das Handgelenk bezeichnet man als Handgelenksbandage. Gerade bei Reizzuständen oder Sehnenscheidenentzündungen können Bandagen die Handgelenke unterstützen. Die Muskeln werden so entlastet und können sich einfacher regenerieren. Außerdem werden die Schmerzen gelindert. Bandagen für das Handgelenk können auch bei Zerrungen, Verstauchungen, Gelenksschmerzen oder einem Karpaltunnelsyndrom zum Einsatz kommen.


Rückenbandage

Auch im Rückenbereich können Bandagen zum Einsatz kommen. Bei Rückenschmerzen, die durch Veränderungen im Wirbelsäulenbereich entstehen, können Bandagen sowohl vorbeugend als auch bei der Behandlung helfen. Indikationen für eine Rückenbandage sind beispielsweise das LWS-Syndrom (Lendenwirbelsäulensyndrom mit Schmerzen im unteren Rücken), ein Ungleichgewicht der Muskulatur, Schädigung bzw. Abnutzung der Bänder, Arthrose der Wirbelsäule oder Überlastungserscheinungen während der Schwangerschaft.


Kniegelenkbandage

Die Sehnen und Bänder der Knies können durch einseitige Bewegung oder übermäßige Betätigung geschädigt werden. Bandagen für das Knie werden häufig nach Operationen oder zur Vorbeugung von Verletzungen genutzt. Aber auch bei instabilen Gelenken, Knieschmerzen, Gelenksarthrose oder einer Verschiebung der Kniescheibe können Kniebandagen unterstützen.


Sprunggelenkbandage

Bänderrisse und Verstauchungen werden nicht selten durch extreme Belastungen ausgelöst. Eine Sprunggelenkbandage, auch bekannt als Fußgelenkbandage oder Knöchelbandage, kann hier sowohl vorbeugen als auch zur Heilung beitragen. Durch das Kompressionsgestrick der Bandage wird die Durchblutung angeregt und die Regeneration gefördert. Bandagen fürs Sprunggelenk kommen beispielsweise bei Schädigungen der Achillessehne, bei Schleimbeutelentzündungen oder Bänderschwächen zum Einsatz.


Bandagen werden oft im Sport als prophylaktisches Hilfsmittel verwendet. Sie schützen die jeweilige Körperstelle vor Überbeanspruchung und können Verletzungen vorbeugen. Außerdem tragen sie zur Steigerung der Durchblutung bei, was wiederum förderlich für den Heilungsprozess bei Entzündungen ist sowie Schwellungen abklingen lässt.


Bandagen können bei Muskel- und Gelenksbeschwerden sowohl vorbeugend als auch zur Behandlung verwendet werden. Sie stützen den Bewegungsapparat und fördern die Durchblutung. So können Verletzungen schneller heilen und Schwellungen schneller abklingen.

Bandagen können mittlerweile von vielen unterschiedlichen Anbietern gekauft werden. Wir empfehlen aber ganz klar den Gang ins Sanitätshaus. Dort erhalten Sie eine kompetente Beratung und können die Bandage individuell auf Ihre Bedürfnisse abstimmen lassen.

Wenn Sie ein Rezept von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin haben, dann zahlt die Krankenkasse ein Modell aus der verordneten Bandagen-Kategorie. Sofern Sie ein höherwertiges Modell wollen, müssen Sie die Differenz der Kosten selbst tragen. Für ein Kassenmodell fällt nur die gesetzliche Zuzahlung von maximal 10 Euro an.

Bandagen und Orthesen zählen beide zu den orthopädischen Hilfsmitteln, die am Körper getragen werden. Der große Unterschied liegt in der Art der Wirkung. So bestehen Bandagen aus flexiblen Materialien und ermöglichen dank des elastischen Kompressionsgestricks eine hohe Bewegungsfreiheit. Orthesen dagegen bestehen aus festen Materialien und schränken die Bewegungsfreiheit mehr ein. Sie wirken meistens korrigierend auf den Bewegungsapparat und sollen nur kontrollierte Bewegungen zulassen (beispielsweise die Dehnung eines Gelenks bis zu einem bestimmten Winkel).

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers auf anni.care verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Auf dem Bild erscheinen sie: ein orthopädisches Bett, ein Ellenbogenpolster, eine Windel für Erwachsene, ein Stuhl, ein Caddy mit sechs Rädern
Hilfsmittel

Orthesen

Orthesen bei Problemen mit Muskeln oder Gelenken

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Valentin Kronreif · 27. Juli 2023