Alles was Sie zu wohnumfeldverbessernden Maßnahmen wissen müssen
Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen sind eine einfache Möglichkeit, um das häusliche Wohnumfeld an die speziellen Anforderungen im Alter bzw. in der Pflege anzupassen.
In diesem Artikel erfahren Sie alles zu den Voraussetzungen, Beispielen und der Antragstellung von wohnumfeldverbessernden Maßnahmen.
Was sind wohnumfeldverbessernde Maßnahmen?
Abschnitt mit dem Namen Was sind wohnumfeldverbessernde Maßnahmen?Oftmals kommt es aufgrund von körperlichen Beeinträchtigungen im Alter oder bei einer aufkommenden Behinderung dazu, dass das eigene Wohnumfeld nur mehr schwer selbstständig bewohnt werden kann. So müssen bestimmte Anforderungen an das Zuhause gestellt werden, die früher nicht notwendig waren. Gerade im Hinblick auf eine Barrierefreiheit spielen so wohnumfeldverbessernde Maßnahmen eine wichtige Rolle. Umbauten im Badezimmer oder die Anbringung eines Treppenliftes wären klassische Beispiele für solche wohnumfeldverbessernde Maßnahmen.
Um das selbstständige und sichere Leben in den eigenen vier Wänden auch im Alter zu gewährleisten, bezuschusst die Pflegekasse unter bestimmten Umständen solche Umbaumaßnahmen mit bis zu 4.000 Euro. Dabei werden vorrangig Maßnahmen bezuschusst, welche die häusliche Pflege ermöglichen, erheblich erleichtern oder eine möglichst selbstständige Lebensführung der pflegebedürftigen Person wiederherstellen. Außerdem soll so eine Überforderung von Pflegepersonen verhindert werden.
Voraussetzungen
Abschnitt mit dem Namen VoraussetzungenDie Voraussetzungen für eine finanzielle Unterstützung von wohnumfeldverbessernden Maßnahmen durch die Pflegekasse sind in § 40 SGB XI geregelt. Eine Grundvoraussetzung, um die Bezuschussung erhalten zu können, ist ein vorhandener Pflegegrad. Zusätzlich muss mit Hilfe der angestrebten Maßnahmen einer der folgenden Punkte erfüllt werden:
Die häusliche Pflege wird durch die Maßnahmen ermöglicht.
Die häusliche Pflege wird durch die Maßnahmen erheblich erleichtert und die Belastung für Pflegeperson bzw. die zu pflegende Person wird verringert.
Die Maßnahmen ermöglichen eine selbstständigere Lebensführung.
Der Zuschuss über 4.000 Euro kann einmalig gefordert werden. Allerdings ist es bei Veränderungen des Bedarfs auch möglich, weitere Zuschüsse zu erhalten. Das kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn sich der Gesundheitszustand der Person mit Pflegebedarf verändert. So kann es sinnvoll sein, wenn verschiedene notwendige Maßnahmen zu unterschiedlichen Zeitpunkten durchgeführt werden. Dann kann der Zuschuss jeweils erneut beantragt werden.
Beispiele für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen
Abschnitt mit dem Namen Beispiele für wohnumfeldverbessernde MaßnahmenNachfolgend werden Beispiele für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen dargestellt, welche möglicherweise von der Pflegekasse bezuschusst werden können.
Einbau eines Treppenlifts
Anbringen von Geländern an den Treppen
Anbringen von rutschsicheren Stufen an den Treppen und allgemein rutschfesten Bodenbelägen
Türvergrößerungen
Abbau von Stolperfallen und Türschwellen
Einbau einer barrierefreien Toilette oder Dusche
Umbau von Wanne zu Dusche
Installation eines Lifts in der Badewanne
Anbringen von Stützstangen und Haltegriffen
Einbau von gut erreichbaren Lichtschaltern
Installation einer Gegensprechanlage
Schaffung von Hilfen zur Orientierung (v.a. für Personen mit Sehbehinderung)
Installation von Bewegungsmeldern (für den nächtlichen Weg aufs WC)
Oftmals reichen die oben genannten Umbaumaßnahmen allerdings nicht, um die eigenen vier Wände bedürfnisgerecht zu gestalten. In diesem Fall sollte auch ein Umzug in Erwägung gezogen werden. Ein Umzug in eine barrierefreie Wohnung kannn ebenfalls von der Pflegekasse als Maßnahme der „Wohnraumanpassung für Senioren“ finanziell unterstütze werden.
Der Antrag auf Wohnraumanpassung
Abschnitt mit dem Namen Der Antrag auf WohnraumanpassungDer Zuschuss wird bei der Pflegekasse beantragt. Diese sind an die jeweilige Krankenkasse (z.B. AOK, DAK, Barmer etc.) angegliedert. Der Zuschuss sollte in jedem Fall beantragt werden, bevor mit den Umbaumaßnahmen begonnen wird. Außerdem müssen die Maßnahmen bewilligt werden, bevor die Zuschüsse ausgezahlt werden.
Der Antrag auf wohnumfeldverbessernde Maßnahmen erfolgt als formloses Schreiben. Darin sollten die folgenden Punkte enthalten sein:
Kontaktdaten und Versicherungsnummer der zu pflegenden Person
Kontodaten der zu pflegenden Person oder des Handwerkbetriebes
Beschreibung der wohnumfeldverbessernden Baumaßnahme
Gründe für Notwendigkeit der wohnumfeldverbessernden Maßnahme
Kostenvoranschläge oder Kontaktdaten des Handwerksbetriebes
Bei der Antragstellung können auch die Ansprüche von mehreren Personen im gleichen Haushalt (z.B. Pflege-WGs) gebündelt werden. So können bis zu 16.000 Euro pro Maßnahme für bis zu 4 Personen bewilligt werden.
Bei einer Ablehnung eines Antrages auf wohnumfeldverbessernde Maßnahmen ist die Pflegekasse dazu verpflichtet, diese zu begründen. In diesem Fall ist ein Widerspruch bei der zuständigen Stelle möglich.
Häufig gestellte Fragen
Abschnitt mit dem Namen Häufig gestellte FragenWohnumfeldverbessernde Maßnahmen sind Umbaumaßnahmen, welche Seniorinnen und Senioren sowie anderen eingeschränkten Personen das selbstständige Leben in ihrem Zuhause ermöglichen sollen. Unter Umständen dienen sie auch dazu, Pflegenden den Pflegealltag zu erleichtern.
Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers auf anni.care verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.