Kompressionsstrümpfe bei angeschwollenen Beinen

Eine Person in einem grauen Pullover vor einem Fluss
verfasst vonValentin Kronreif
zuletzt aktualisiert am27. Juli 2023

Kompressionsstrümpfe unterstützen die Venen dabei, das Blut effektiver zum Herzen zu transportieren. Damit sackt zusätzlich weniger Flüssigkeit ins Gewebe ab.

Trust Badge

Alle Inhalte auf anni.care sind von Experten verfasst oder geprüft.

Auf dem Bild erscheinen sie: ein orthopädisches Bett, ein Ellenbogenpolster, eine Windel für Erwachsene, ein Stuhl, ein Caddy mit sechs Rädern

Kompressionsstrümpfe sind sehr eng anliegende Strümpfe aus elastischem Gewebe. Durch das Tragen von Kompressionsstrümpfen wird konstant Druck ausgeübt, welcher die Venen zusammenpresst. Dadurch werden die Venen dabei unterstützt, das Blut effektiver in Richtung Herz zu transportieren. Hinzu kommt, dass durch das Tragen der Kompressionsstrümpfe Knöchel und Beine nicht mehr anschwellen, da weniger Flüssigkeit ins Gewebe absackt.


Kompressionsstrümpfe für Männer in schwarzer Farbe.
© medi


Wenn von Kompressionsstrümpfen die Rede ist, dann sind entweder medizinische Kompressionsstrümpfe, Thromboseprophylaxestrümpfe oder Stützstrümpfe gemeint.


Medizinische Kompressionsstrümpfe

Medizinische Kompressionsstrümpfe kommen bei venösen oder lymphatischen Erkrankungen zum Einsatz. Es kann sich dabei beispielsweise um Thrombose, Krampfadern, Venenentzündungen oder Lymphödeme handeln. Kompressionsstrümpfe gibt es in vier verschiedenen Kompressionsklassen mit unterschiedlichen Druckstärken. Außerdem werden sie in unterschiedlichen Umfang- und Längenmaßen hergestellt. Zusätzlich unterscheiden sich die Strümpfe in der Form. Es gibt Modelle, die unter das Knie reichen und Modelle, die bis über den Oberschenkel reichen. Als Sonderform kommen auf sogenannte Kompressionsstrumpfhosen zum Einsatz. Medizinische Kompressionsstrümpfe werden von einer Ärztin bzw. einem Arzt verschrieben, sofern eine medizinische Notwendigkeit besteht.


Thromboseprophylaxestrümpfe

Thromboseprophylaxestrümpfe werden zur Vorbeugung einer Thrombose bei bettlägerigen oder frisch operierten Personen eingesetzt. Sie kommen meist in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen zur Anwendung. Für sitzende oder aufrecht gehende Personen sind sie nicht geeignet, da der Druck zu niedrig und auch die Strickweise für diese Anwendungsfälle ungeeignet ist.


Stützstrümpfe

Stützstrümpfe sind für venengesunde Personen geeignet, die bei langem Stehen oder Sitzen müden und schweren Beinen vorbeugen wollen. Sie kommen auch bei Prophylaxe einer möglichen Reisethrombose in Frage. Wichtig ist anzumerken, dass Stützstrümpfe bei bestehender Venenerkrankung keine Kompressionsstrümpfe ersetzen können.


Kompressionsstrümpfe eignen sich gerade dann, wenn bereits eine Venenschwäche oder ein erhöhtes Thromboserisiko bestehen. Da Kompressionsstrümpfe nur wirken, wenn sie enganliegend sitzen, wird im Sanitätshaus oder der Apotheke Maß der Beine genommen. Das sollte im Optimalfall morgens geschehen, wenn die Beine nicht angeschwollen sind. Das gilt auch für das spätere Anziehen der Strümpfe. So können sie nicht nur leichter angezogen werden, sondern auch ihre Wirkung optimal entfalten. Nähere Informationen zur fachgerechten Anwendung erhalten Sie im Einzelfall von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt bzw. von geschulten Fachpersonal im Sanitätshaus.


Kompressionsstrümpfe erzeugen Druck auf das Gewebe und die venösen Blutgefäße des jeweiligen Beines. Dadurch kann das Blut effektiver Richtung Herz transportiert werden und das Anschwellen der Beine wird verhindert, indem weniger Flüssigkeit ins Gewebe absackt.

Die Frage, welche Kompressionsstrümpfe die besten sind, kann nicht allgemein beantwortet werden. Bei der Auswahl eines passenden Herstellers und Modells kommt es stets auf die individuellen Bedürfnisse an.

Wenn Sie von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ein Rezept erhalten haben, dann sollten Sie damit in ein passendes Sanitätshaus gehen. Dort arbeiten Fachberater:innen, die speziell für das Anmessen der Kompressionsstrümpfe geschult sind. Über unseren Anbieter-Finder können Sie einfach und schnell ein passendes Sanitätshaus in Ihrer Nähe finden.

Ein Rezept für Kompressionsstrümpfe kann können Sie in einem Sanitätshaus, welches mit Ihrer Krankenkasse zusammenarbeitet und zu Kompressionsstrümpfen versorgt, einlösen.

Wurden die Kompressionsstrümpfe ärztlich verordnet, so übernimmt die Krankenkasse den Großteil der Kosten. In der Regel besteht dann alle 6 Monate ein Anspruch auf ein neues Paar Kompressionsstrümpfe.

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers auf anni.care verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Venenschwäche
Gesundheit

Venenschwäche

Venenschwäche (Chronisch venöse Insuffizienz): Was tun?

Zum Beitrag

Valentin Kronreif · 4. August 2023

Thrombose
Gesundheit

Thrombose

Thrombose: Definition, Symptome, Anzeichen & Behandlung

Zum Beitrag

Valentin Kronreif · 3. November 2023

Auf dem Bild erscheinen sie: ein orthopädisches Bett, ein Ellenbogenpolster, eine Windel für Erwachsene, ein Stuhl, ein Caddy mit sechs Rädern
Hilfsmittel

Bandagen

Bandagen bei Muskel- oder Gelenksbeschwerden

Zum Beitrag

Valentin Kronreif · 20. September 2023